Leo

Leo, das scheue Rehlein

 

Ich bin Leo und bin sehr scheu. Wenn mich jemand anfassen will, dann versteinere ich mich wie ein hartes Brot und man könne mich als Wurfgeschoss nutzen, theoretisch natürlich. Nun aber wirklich zu mir. Ich bin ein waschechter Pondenco Andaluz im besten Alter und meine Pflegemama sagt immer, ich sei der Prototyp davon, einfach wunderschön und elegant.

 

Ich wurde als Welpe alleine und voller Angst auf den Strassen Malagas gefunden und in ein Refugio gebracht. Schon damals war ich wahnsinnig ängstlich und habe die Menschen gebissen. Leider hat man dort nicht so gut zu mir geschaut und ich wurde krank. Die Vereinsmama kannte mich von einem Besuch und wollte mich dort nicht stehen lassen, obwohl ich nicht zum Verein gehörte. Sie wusste, dass ich so nie eine Chance auf ein gutes Leben bekommen werde. Als ich hier ankam, hatte ich offene Leishmaniose und vor dem Transport wurden meine Wunden einfach mit Silberspray abgedeckt. Meine Pflegemama war überrascht und traurig zugleich über meinen Zustand, sie wusste nicht, dass ich krank war. Niemand hatte etwas gesagt. Dank der guten Pflege und Liebe konnte ich aber nach und nach genesen und habe tiefe Freundschaften mit dem Rudel geschlossen.

 

Als ich nach 8 Monaten kein Zuhause fand, wechselte ich die Pflegestelle, weil die Menschen dachten, dass ich mich dort besser weiterentwickeln könne. Das war aber nicht der Fall, die Leishmaniose wurde wieder aktiv und ich vermisste meine Freunde wahnsinnig fest. Nach vier Monaten durfte ich zurück in meinem Familienverbund, weil man merkte, dass dies für mich das Beste war. Ich war soooo glücklich, dass ich mich vor Freude fast nicht mehr erholen konnte.

 

Ich nenne meine Freunde meine Brüder, denn so sind sie für mich. Ohne sie finde ich das Leben doof. Danach heilte auch die Leishmaniose wieder ab und die Hautauschläge verschwanden. Sie haben dann noch weiter nach einer Familie gesucht, aber eigentlich wussten alle, dass ich hier nicht mehr weg möchte, weil ich dadurch meine Familie verlieren würde und die sind mein Lebensinhalt, neben Essen, Schlafen, Spielen, Rennen, Schnüffeln, Buddeln und Spazieren.

 

Heutzutage mag ich es, mit mir bekannten Menschen zu kuscheln, Fremde Personen sind mir suspekt und da bin ich immer sehr misstrauisch und wünsche keinen Körperkontakt, muss ja auch nicht sein, oder? Wenn ich die Wahl habe, dann entscheide ich mich immer für meine Artgenossen. Da fühle ich mich viel sicherer. Ich kann alleine schlecht Entscheidungen treffen. Wenn die anderen etwas Dummes machen, mache ich immer mit, ich bin halt eher so der Mitläufertyp. Ich liebe es, mit meinen Freunden schnelle Runden zu drehen und sich gegen-seitig zu jagen, bis wir keine Puste mehr haben. Und im Rudel zu bellen oder zu heulen, macht mir unheimlich Spass. Ah und wenn ich da bin, kann man sich eine Alarmanlage sparen. Ich höre jedes noch so kleine Geräusch und schlage sofort Alarm, auch ungewöhnliche Verhaltensweisen oder Handlungen von Menschen oder Tieren lösen die Sirene bei mir aus.

 

Wenn ich so zurückblicke, habe ich mich schon sehr verändert. Wann immer wir spazieren gehen, bin ich in der ersten Reihe mit dabei, aber ich sage euch: Nach Hause kommen ist immer das Beste: Ich freue mich wahnsinnig fest, wenn ich unser Eingangstor sehe und dann hört man mein Freudengeschrei meilenweit und zwar jedes Mal, weil ich mein Zuhause so sehr mag.

 

Damit ich mein ganzes Leben in meinem Familienverbund blieben kann, suche ich einen Dauerpaten.

 

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